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Geschichte


Geschichtliches

Dieser beschauliche Ort mit etwa 300 Einwohnern liegt südlich von Hildesheim zwischen den Höhenzügen Hildesheimer Wald im Norden und Vorberge im Südwesten. Vom 20 km entfernt liegenden Hildesheim aus ist Wrisbergholzen über die B243 und L485 zu erreichen. Zur nächstgelegenen Stadt Alfeld beträgt die Entfernung über die L485 rund 11 km.

Wrisbergholzen wird bereits 1022 zur Amtszeit Bischof Godehards (1022-1038) urkundlich erwähnt, damals allerdings unter dem Namen Holthusen. Die erste Silbe des Namens „Holt“ ist gleichzusetzen mit dem Begriff „Holz“, während die Endung „husen“, („hausen“ ) oder „hem“ („heim“) auf Ansiedlungen bzw. Neugründungen eines Einzelhauses zurückzuführen ist, einem Haus im Holze/im Walde. Da die Bezeichnung Holthusen in der Gegend um den Hildesheimer Wald durchaus mehrfach verwendet wurde, ergänzte man diesen Namen noch durch eine weitere Bezeichnung, in diesem Fall nannte sich Wrisbergholzen einhundert Jahre später nach dem Geschlecht seines hier lebenden Bewohners Diderikus (Dietrich) Diderikusholthusen, darauf auch Hughesholthusen nach dessen Nachfahren Hugo von Holthusen.

Bekannt ist, dass Bischof Godehard diesen Flecken Erde besonders liebte und plante, das in Holthusen begüterte Michaeliskloster von Hildesheim hierher zu verlegen. Sein Wunsch stieß in Hildesheim jedoch auf so viel Widerstand, dass er von diesem Abstand nahm, sich aber vor allem gegen Ende seines Lebens gerne und häufig in Holthusen aufhielt. August Korn berichtet in der von ihm verfassten Schrift „Aus der Geschichte des Dorfes Wrisbergholzen“, dass der Bischof auch sein letztes Weihnachtsfest hier feierte. „Er blieb bis Ostern des folgenden Jahres dort. Dann ging er nach Adenstedt, wurde aber, als ihn dort das Fieber ergriff, nach Holthusen zurück gebracht ...“

Erst als das Geschlecht der von Holthusen ohne männliche Nachkommen blieb, tauchte der Name von Wrisberg auf, denn Hermann von Wrisberg soll im Jahre 1278 die Erbtochter Mathilde von Holthusen geheiratet haben und so in den Besitz des Erbsitzes Holthusen gekommen sein. Die Herren von Wrisberg, die 1350 erstmals in Urkunden erwähnt werden, verdankten dem Fürstbischof von Hildesheim besondere Unterstützung und verfügten im Laufe der Jahrhunderte über beträchtlichen politischen Einfluss. Zwei von Wrisbergs waren Domherren in Hildesheim. Nach Ansicht von A. v. Reden-Dohna war Liborius (Börries) von Wrisberg (1625-1654 Besitzer von Wrisbergholzen) „zweifelsohne eine der interessantesten Figuren des Hildesheimer Adels in der Neuzeit. Seine zahlreichen Protokolle, die er als Schatzrat verfasste, verraten ihn als eine Schlüsselfigur der Ritterschaft in der Wiedervereinigung des Fürstbistums. Bei den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück (1648) setzte er sich persönlich dafür ein, dass die Evangelischen unter der fürstbischöflichen Landesherrschaft ihre „Religions- und Gewissensfreiheit“ behalten durften, was seit 1643 ja nur befristet erlaubt gewesen war. Als wolfenbüttelscher Vizehofrichter konnte er sich auf die welfische Gesandtschaft stützen.“

Ende des 16. Jh. unterstand den von Wrisbergs Niedergericht und Hochgericht in Wrisbergholzen. Durch Pfandeinlösung, Zukauf und Lehnserwerb gelang es ihnen, ihren Besitz stetig zu vergrößern, die Umwandlung des Ortsnamens in seine heutige Form erfolgte aber erst am Ende des 16. Jh. Nach Aussage von A. Reden-Dohna nahmen sie „in Alfeld das Bürgerrecht an, und brachten es zu bedeutendem Vermögen. Durch einen bemerkenswerten Aufstieg wuchs die Familie allmählich in den Stiftsadel hinein, ohne einen Adelsbrief nachzuweisen.“ Zu ihren Besitztümern gehörten im Laufe der Zeit u.a. ein Stadthof in Alfeld, ein Stadthof in Bockenem, das Gut Wesseln sowie das Gut Brunkensen.

Ihr Rittersitz, der Vorgängerbau des heutigen Schlosses und errichtet von Christoph von Wrisberg (1552-1613) - seinerzeit wichtiger Vertreter des Landtages – war ein repräsentativer Renaissance-Bau aus Stein inmitten eines Ringwalls mit vorgelagertem Wassergraben. Auf alten Karten und Stichen sieht man einen für die Weser-Renaissance typische zweiflügelige Schlossanlage mit Zwerchgiebeln, die man über eine steinerne Brücke durch eine Toranlage erreichte. Zu dieser Zeit entstand außerdem eine neue Mühle, die über Wasserkraft aus dem Burggraben mit seinen Quellen gespeist wurde. Darüber hinaus gründeten Christoph und sein Bruder Adrian aus dem Nachlass ihres Vettern, des Hildesheimer Domherrn Ernst von Wrisberg, eine Stiftung, aus der sie 1594 den Bau eines Heims für Witwen und Waisen ihrer Gutsherrschaft Wrisbergholzen finanzierten, einen finanziellen Anteil an einem Armenhaus in Hildesheim stifteten und für den Neubau der Wrisbergholzener Kirche einsetzten. 1670 legten sie südwestlich des Ortes außerdem im höher liegenden Forst ein Vorwerk an, das noch unter dem Namen „Wernershöhe“ bekannt ist.

Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten die Soldaten Pappenheims das Gut und setzten Liborius von Wrisbergholzen für einige Jahre in Haft.

Liborius‘ Sohn Christoph (1650-1732), ein vielgereister und gebildeter Mann, wurde im Alter von nur 28 Jahren zum Schatzrat gewählt, diente ebenso wie sein Vater dem Wolfenbütteler Hof und setzte sich gleichermaßen für das Hildesheimer Staatswesen ein. 1712 wurde er von Kaiser Karl VI. in den Freiherrenstand erhoben.

Das heutige Schloss wurde erbaut von dessen ebenfalls einflussreichen Enkel Rudolf Johann (1677-1764, u.a. von 1711 bis 1724 kurhannov. Gesandter am Reichstag in Regensburg, seit 1714 Geheimer Rat, Präsident des Oberappellationsgerichts in Celle). Mit dem Schlossneubau am Standort der alten Gutsanlage und einer 1735 gegründeten Fayence-Manufaktur hinterließ er ein bedeutendes kulturelles Erbe. Den Dreiecksgiebel des imposanten Mittelbaus ziert das Allianzwappen des Erbauerpaares: links der Wrisbergsche Fasan, dem Wappen seiner Frau Christiane Henriette von Schlitz, zwei oben gezinnten schwarzen und schrägrechts liegende Balken auf grauem (silbernen) Grund, zugewandt.

Die von Wrisbergs blieben bis 1764 ohne Unterbrechung Besitzer des Gutes.

Im Jahre 1764 starb das Geschlecht der von Wrisbergs mit dem Tod von Rudolf Johann aus, da seine Ehe mit Christine Henriette von Schlitz genannt von Görtz kinderlos geblieben war.

Durch Heirat der Tochter seines jüngeren Bruders Christoph Ernst mit dem Neffen Christianes, Karl Friedrich von Schlitz gen. v. Görtz, kam das Erbe in dessen Hände, denn Karl Friedrich selbst hatte jahrelang unter der Vormundschaft von Christoph Ernst gestanden und schon 1737 den Namen von Görtz-Wrisberg angenommen.

Seitdem führten die Gutsherren auf Wrisbergholzen den Namen von Görtz-Wrisberg.

Werner Graf Görtz-Wrisberg, Besitzer des Gutes von 1901-1917, gründete eine florierende Ziegelei und eine Gastwirtschaft auf der Wernershöhe. Sein Enkel Georg starb 1986 kinderlos und setzte seine Ehefrau Eleonore, die Tochter eines Hildesheimer Postbeamten, als Erbin ein. Nach ihrem Tod im Jahre 2016 ging das Gut an den von ihr adoptierten Neffen Alexander Graf von Görtz-Wrisberg.

Mitte des 16. Jh. gehörten zu Wrisbergholzen neben dem Gut nur 24 Kotsassenstellen mit wenig Land, eine Häuslingsstelle, das Pfarrhaus und die Schule. 2/3 der landwirtschaftlichen Flächen waren Eigentum des Gutes und die meisten Bauern des Dorfes waren für das Gut beschäftigt und waren noch bis Mitte des 19. Jh. zins-, hand- und spanndienstpflichtig.

Mit der Errichtung des neuen Schlosses veränderte sich das Dorf Wrisbergholzen deutlich, denn es siedelten sich viele Handwerksbetriebe an, deren teils ansehnliche Häuser die beiden von Rudolf Johann neu angelegten Straßen, die Poststraße und die Moppenstraße, säumten und das Ortsbild noch bis heute prägen. Die über einen Zeitraum von 100 Jahren andauernde Produktion der Fayence-Manufaktur trug zum wirtschaftlichen Aufschwung des Dorfes bei und die dort angestellten Arbeiter bauten Häuser im Kirchkamp. Eine weitere Ortsvergrößerung erfolgte durch die Bebauung von Grundstücken an der alten Landwehr. Am Ortsrand entstand eine heute nicht mehr existierende Ziegelbrennerei. Etwa 40% der Dorfbewohner waren auf dem Gut beschäftigt.

1870 kam es aufgrund von Streitigkeiten um Gemeindelasten zur Spaltung des Gemeindebezirks Wrisbergholzen in zwei Gemeinden. Guts- und Dorfgemeinde wurden aber 1928 wiedervereinigt.

Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges richtete das Nationalsozialistische Kraftfahrtkorps eine Schule im Vorwerksgebäude auf der Wernershöhe ein. Auf dem Gelände entstand 1941 ein militärischer Feldflugplatz und das Schloss wurde vom Militär beschlagnahmt und besetzt. Nach dem Krieg quartierten sich dort zunächst britische Truppen ein und zeitweise waren bis zu 28 Flüchtlingsfamilien auf dem Adelssitz untergebracht, so dass dort rund 200 Personen lebten, darunter auch mehrere aus ihrer Heimat im Osten des Deutschen Reiches geflüchtete oder vertriebe Adelsfamilien.

Bis zur Gebietsreform 1974 gehörte die Region und damit auch Wrisbergholzen zum Landkreis Alfeld.

Am 1. März 1974 wurde Wrisbergholzen in die Gemeinde Westfeld eingegliedert, die sich zum 1. November 2016 mit den anderen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Sibbesse im Landkreis Hildesheim zur Einheitsgemeinde Sibbesse zusammenschloss.

Bei der Gestaltung des Ortswappens von Wrisbergholzen findet man die Wappenzeichen der Wrisberg'schen Gutsherren jedoch nicht wieder. Das heutige Wappen erinnert vielmehr an das uradelige Geschlecht der Holthusen, die häufig als Zeugen bei Gerichtsverhandlungen auftraten und bei diesen Gelegenheiten ihr Siegel verwendeten. Auf Grund der in diesen Schriftstücken belegten Siegel wählte man einen mit drei silbernen Schilden belegten grünen Schrägbalken auf silbernem Grund. Dieses Wappen ziert auch das hölzerne Schild am Ortseingang von Wrisbergholzen, angefertigt von einem Ortsbewohner und angeregt von der Kulturvereinigung Wrisbergholzen. In dieser haben sich 2008 alle örtlichen Vereine zusammengeschlossen und sorgen so für Kontakt und Austausch innerhalb der Dorfgemeinschaft und kulturelle Vielfalt im Ort.


Historische Baulichkeiten

St.-Martins-Kirche

Zu finden: Am Schlosspark

Vorgänger der heutigen Wrisbergholzer St.-Martins-Kirche war ein romanischer Kirchenbau. Von diesem ist nur der Westturm erhalten. Schalllöcher und Fensteröffnungen zeigen Baumerkmale des 13. Jh. Seinen geschweiften Turmhelm mit vier Uhrgauben, offener, achteckiger Laterne und achteckig ausgezogener Spitze erhielt der Turm in den Jahren zwischen 1792 und 1794. Er ist bekrönt mit Kugel und Wetterfahne.

Unter Bischof Godehard entstanden laut einer alten Akte in Wrisbergholzen auch die Anfänge eines Benediktinerklosters. Demnach hatte Godehard im Jahre 1025 eine Kirche mit Klostergebäuden bauen lassen, die er am 21. März 1029 dem Hl. Benedikt weihte. Von dieser Klosteranlage ist heute jedoch nichts mehr bekannt.

Der heutige Kirchenbau aus Sand- und Kalkstein entstand 1605 im Auftrag von Christoph von Wrisberg und dessen Ehefrau Gertrud von Münchhausen. Am Sturz des östlich und zwischen zwei Strebepfeilern gelegenen Fensterpaares an der Südseite der Kirche sind die Ziffern dieses Baujahres zu erkennen. Christoph und Gertrud ließen 1621 auf der Nordseite noch einen Treppenturm anbauen, der ihnen einen eigenen Zugang zur gräflichen Prieche ermöglichte. Über dem Eingang zu diesem Treppenturm erkennt man die Wappen des Paares, ebenso noch einmal an anderer Stelle an der Nordseite der Kirche in einer dachförmig zulaufenden Umrahmung. Die Wappen werden hier ergänzt durch die Inschrift „Verbum domini manet in Aeternum“ („Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit“), darunter die Worte „Der Herr behüte deinen Aufgang und Eingang“. Darüber wurde ein zweigeteilter Stein eingemauert, dessen Inschrift heute nicht mehr zu entziffen ist.

Unter dem Wappenstein ist ebenfalls der Grabstein des Pastors H. Jacobus Gerhardi eingemauert, der von 1617-1653 Pastor und Superintendent in Wrisbergholzen war. Daneben befindet sich die zugemauerte Öffnung einer früher genutzten Eingangstür.

Der barocke Kirchenbau ist verputzt, die Fenster sind oben mit gedrückten Bögen verschlossen, die Fensterbänke mit Kantprofilen versehen.

Man betritt die Kirche heute von der Westseite über einen Eingang zum Turm.

Das Innere der Kirche wird geprägt von einer zweigeschossigen Emporenanlage auf der West-, Nord- und Ostseite und dem Altar mit eindrucksvollem Orgelaufbau. Über dem Altartisch hängen eine Abendmahlsdarstellung in Öl aus der Mitte des 18. Jh., links und rechts über den Durchgangsöffnungen der Altaranlage Darstellungen aus dem dem Leben Christi und der vier Evangelisten. Über dem Abschlussgesims erkennt man die von Rehböcken gehaltenen Wappen der von Wrisberg und von Görtz.

Darüber thront an einem für dieses Instrument eher ungewöhnlichen Standort die Orgel von 1734 aus der Werkstatt von Johann Georg Müller. Die letzte Restaurierung dieser Orgel mit 16 Registern, verteilt auf zwei Manuale und einem Pedal wurde 2009/10 von den Gebrüdern Hillebrand (Altwarmbüchen) vorgenommen.

Unter dem um eine Stufe höher liegenden Chor befindet sich die für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Gruft, in der über Jahrhunderte die verstorbenen Angehörigen der Adelsfamilie beigesetzt wurden.

Die Prieche der Familie von Wrisberg auf der Nordseite ist in der oberen Hälfte verglast, die untere Hälfte ist durch korinthische Halbsäulen in quadratischen Felder aufgeteilt. In diesen Feldern befindet sich eine Bildreihe von 18 Ölgemälden mit Begebenheiten des Alten und des Neuen Testaments, in denen die Heilsgeschichte Gottes von der Erschaffung des Menschen bis zur Kreuzigung Jesu dargestellt sind. Die Bilder wurden nach Vorbildern der „Merian-Bibel“ von Matthäus Merian (1593 – 1650) angefertigt. Es entstanden - von links nach rechts gesehen - neun Bildpaare, in denen jeweils eine Begebenheit aus dem Alten Testament einer weiteren aus dem Neuen Testament zugeordnet wurde.

AT – die Schöpfung

NT – die Geburt Jesu

AT – der Kindermord in Ägypten

NT – der Kindermord unter Herodes

AT – die erste Beschneidung

NT – Jesu Taufe im Jordan

AT – Wasser läuft aus dem Fels

NT – die Hochzeit zu Kana

AT – die Speisung mit Manna

NT – die Speisung der Fünftausend

AT – Sieg über die Amalekiter

NT – Jesu in Getsemani

AT – Josua erneuert den Bund mit Gott und schafft den Götzendienst ab

NT – Jesus vertreibt die Händler aus dem Tempel

AT – Einsetzung des Passahfestes

NT – das Abendmahl

AT – Moses richtet die eherne Schlange auf

NT – die Kreuzigung Jesu

(die genauen Textangaben der bibl. Erz. sind hier zu finden.

Auf der gegenüberliegenden Seite hängen zwei große Epitaphe, in deren Rahmen Ahnenwappen eingearbeitet sind. Das „Epitaphium des Christophs von Wrisberg, Ernst des Jüngern Sohn“ zeigt den Gekreuzigten, zu dessen Füßen knien Ernst von Wrisberg mit seinen drei Söhnen (Friedrich, Borries (Liborius) u. Ernst) und ihnen gegenüber Gertrud von Münchhausen mit den sieben Töchter (Catharina, Dorothea, Magdalene, Anne Motta, Hedwig u. Gertrud). Im zweiten Gemälde mit der Unterschrift „Epitaphium Christophs von Wrisberg, Börries Sohn“ sind unter dem Kreuz dieser (somit der Enkel des Chr.v.W. im ersten Epitaph) mit seiner Frau Catharine - Magdalene von Wrisberg geb. Dieden zum Fürstenstein mit ihren Kindern Rudolf-Johann, Liborius-Christoph, Christoph-Ernst, Friedrich-Ludwig und der Enkelin Catharina-Eva-Sophie dargestellt.

Die hölzerne Kanzel an der Südwand aus dem Jahr 1621 ist eine Stiftung von Gertrud von Münchhausen. Im Kanzelkorb sind in den Rundbogenfeldern Christus Salvator (mit erhobener Hand – und sechs Fingern!) und die vier Evangelisten mit ihren Attributen, im Aufgang zur Kanzel Johannes d. Täufer dargestellt.

Auch die farbig gestalteten Bleiglasfenster aus dem Jahre 1903 sind Stiftungen. Sie stammen aus der Werkstatt des Glasmalers Hubert Henning (1859-1940) aus Hannover und zeigen u.a. die Hlg. Peter und Paul, nach denen die Kirche in Wrisbergholzen zwischenzeitlich benannt war, sowie Luther und Melanchthon.

Der Taufstein der Kirche wurde Ende des 16. Jh. gefertigt und stammt ursprünglich aus Irmenseul (heute Gem. Lamspringe), ebenso einer der drei Kronleuchter über dem Mittelschiff. Diese hängen herab von einer mit Vouten verzierten und bemalten Holzdecke.

In der Turmkapelle befinden sich die Grabplatten der Kunigunde von Münchhausen und ihrer Kinder Elisabeth und Clamor von Stöckheim. Die Platten stammen ebenfalls aus der Kapelle aus Irmenseul, die zwischen 1870 und 1880 abgerissen wurde. Sie werden der Bildhauerwerkstatt Wolf in Hildesheim zugeschrieben.

Von den ehemals drei Bronze-Glocken sind St. Martin nur zwei geblieben. Die eine wurde 1442 gegossen, die zweite, im zweiten Weltkrieg konfiszierte Glocke aus dem Jahre 1721 mit dem Wappen der Herren von Wrisberg musste wegen ihrer Größe und ihres Gewichts schon im Turm zerschlagen werden. Diese wurde 1952 durch eine aus Massel/Schlesien stammende Glocke ersetzt. Die dritte Glocke, die ebenfalls zu Kriegszwecken beschlagnahmt worden ist, kam nicht in den Turm von St. Martin zurück.

Die Glocken von St. Martin lagen dem langjährigen Lehrer und Kantor Schröder offenbar sehr am Herzen, denn er widmete ihnen ein Gedicht, das hier zu lesen ist.

Über lange Zeit wurden die Verstorbenen des Dorfes auf dem Kirchhof bestattet, bis man 1843 einen kirchlichen Friedhof am Südrand des Dorfes anlegte.

Pfarrhaus

Zu finden: Am Schlosspark

Das in Eichenfachwerk errichtete Pfarrhaus von Wrisbergholzen ist das älteste Gebäude des Dorfes. Es entstand im Jahre 1605 und wurde, wie aus dem über der Haustür befindlichen Segensspruch hervorgeht, 1728 vergrößert. Zwischen 1872 und 1924 war das Pfarrhaus Sitz der Superintendentur Wrisbergholzen.

Schloss mit ehemaligen Wirtschaftsgebäuden, Fayence-Manufaktur, Orangerie und Teehaus im Park

Zu finden: Am Schlosspark

Das Barockschloss Wrisbergholzen wurde im Auftrag von Rudolf Johann von Wrisberg (1677-1764) an der Stelle des vormaligen Schlosses errichtet, das Mitte des 18. Jh. abbrannte. Diesem ging aber bereits eine erste Burganlage voraus, die schon 1403 Erwähnung fand.

(Die im nachfolgenden Text genannten und zum Schloss gehörenden Baudenkmale werden umfangreich, fachkundig und anschaulich vom Verein zur Erhaltung von Baudenkmalen in Wrisbergholzen e.V. beschrieben. Bitte einfach die markierten Begriffe anklicken!)

Das heutige Schloss entstand nach den Plänen des Baumeisters Erich Joachim Bütemeister aus Moringen in den Jahren 1740 bis 1745.

Zum derzeit nicht mehr bewohnten Schloss gehören ein nicht mehr bewirtschafteter Gutshof mit sechs mächtigen Wirtschaftsgebäuden, zu denen ein Pferdestall, weitere Ställe und große Scheunen, ein Brauereigebäude und ein Gesindehaus. Darüber hinaus liegt außerhalb des 9 ha großen botanischen Schlossparks mit bedeutendem altem Baumbestand und einem Teetempel eine Wassermühle.

Das Schloss und Park sind für die Öffentlichkeit kaum zugänglich und lediglich am Tag des offenen Denkmals, jedes Jahr am zweiten Sonntag im September, in Teilen zu besichtigen.

An diesen Tagen ist es auch möglich, das berühmte Fliesenzimmer in einem der Seitenflügel anzuschauen. Die Wände dieses Zimmers sind deckenhoch mit blau-weißen Wandfliesen aus der ehemaligen gräflichen Fayencenmanufaktur belegt, die 1735 von Rudolf Johann von Wrisberg in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Gelände des zum Schloss gehörenden Küchengartens gründete.

Im Jahre 1749 wurden in der Manufaktur 800 einzigartige Fliesen für diesen Raum angefertigt, davon 680 Emblemfliesen. Sie zeigen Motive nach Vorlagen aus Emblembüchern von Camerarius, Saaveda und Otto van Veen.

Die Manufaktur stellte jedoch nicht nur Fliesen, sondern ebenso  erfolgreich Fayencen für herrschaftliche Kunden wie Tischgeschirre, Dekorationsstücke und Kachelöfen her. Von herausragender Bedeutung waren außerdem wandfüllende Fliesenbilder, von denen sich Tableaus im bischöflichen Palais zu Münster/Westf. am Nordflügel des Domkreuzgangs, in einem Raum des königl.Badehauses in Bad Rehburg, sowie in Museen in Dortmund und Hildesheim erhalten haben. Das Fliesentableau des zerstörten Schlosses Ruthe ist heute in der Manufaktur in Wrisbergholzen ausgestellt.

Im Laufe der Zeit wurde die Produktion auch auf die Fertigung von Gefäßen für den alltäglichen Gebrauch eingestellt, die man auf Märkten in der näheren und weiteren Umgebung verkaufte. Die Manufaktur stellte ihre Produktion 1835 ein, nachdem sie Wrisbergholzen über die Dorfgrenzen hinaus und über eine Zeitraum von 100 Jahren zu wirtschaftlichem Aufschwung und beträchtlichem Ruhm verholfen hatte.

Nach Beendigung der keramischen Produktion diente die Manufaktur als Wohnhaus für Schlossbedienstete und nach dem 2. Weltkrieg fanden hier auch Flüchtlinge ein neues Zuhause. Bis 1984 wurde es bewohnt, doch der bauliche Zustand des Gebäudes verschlechterte sich zunehmend.

Der 1984 gegründete Verein zur Erhaltung von Baudenkmalen in Wrisbergholzen e.V. ist seitdem für die Erhaltung des vom Verfall bedrohten Gebäudes der Wrisberg´schen Fayence-Manufaktur aktiv und nimmt sich seit 2004 auch der Wiederherstellung und Erhaltung der zum Schloss gehörenden Orangerie an. Die Orangerie – schon früher beheizbares Überwinterungshaus für nicht heimischen Pflanzen und Orangenbäume des gräflichen Gutes -  ist in den vergangenen Jahren mit einer Teeküche und barrierefreiem WC ausgestattet worden. Das Gebäude und der zugehörige Teil des Parks kann heute auch für private Feiern genutzt werden. Das Ziel des Vereins, die ehemaligen links und rechts an die Orangerie angrenzenden Glashäuser neu aufzubauen, scheint durch 2023 zugesagte Fördergelder erfreulicherweise in greifbare Nähe zu rücken. Angedacht wird außerdem, die Orangerie für  Trauungen zu öffnen. 

Über den Verein zur Erhaltung von Baudenkmalen in Wrisbergholzen e.V. sind auch Führungen nach Anmeldung durch Manufaktur und Orangerie möglich. Bitte einen Termin vereinbaren mit Edit Bastian, Tel. 0176-24079375.

Rund um das Schloss gelegen findet man noch heute einige Gebäude, die ebenfalls im Besitz des Gutes waren und von diesem genutzt wurden.

Gutsarbeiter-Wohnhaus

Zu finden: Platz 1a

Auf der Südseite der Kirche steht ein Fachwerkhaus mit zwei mittig liegenden Haustüren. Es war früher das Wohnhaus für zwei Arbeiterfamilien des Gutes. Dieses Haus hat später den Besitzer gewechselt und wird heute von einer Familie bewohnt.

Stallmeister-/Schäfer-Wohnhaus

Zu finden: Platz 2

Ebenfalls am „Platz“ liegt das deutlich größere ehemalige Stallmeister-Wohnhaus, ein Klinker-Gebäude im Fachwerkstil mit dahinter liegenden Wirtschaftsgebäuden, das sich aktuell jedoch in renovierungsbedürftigem Zustand befindet.

Gutsinspektor-Haus (Poststelle)

Zu finden: Moppenstraße 20

Von dort aus ist es nicht weit zum Grundstück des ehemaligen Elisabeth-Hospitals an der Moppenstraße. Das heute nicht mehr existierende Hospital wurde bereits 1552 vom damaligen Grafen zur Aufnahme kranker und gebrechlicher Gutsarbeiter gegründet und stand auch Waisen als Unterkunft zur Verfügung. Die im „Hospital“ lebenden Bewohner trugen eine Kopfbedeckung, die man im Volksmund „Moppen“ nannte, weshalb diese Dorfstraße auch bis heute so bezeichnet wird.

Das Gebäude war nach Aufgabe und Verlegung des Hospitals an den Kirchkamp zeitweise ein Arbeiterwohnhaus und wurde in den 1920er Jahren abgerissen. An dieser Stelle entstand 1930 das heutige Gebäude, ein großer und damals repräsentativer Neubau des Gutsinspektors Grohmann. 

Von 1930 bis 1956 befand sich in diesem Gebäude auch die Poststelle von Wrisbergholzen. Links und rechts vom Gutsinspektorhaus erkennt man noch immer die hohen Tore der Postbusgaragen. 

Enkelhaus

Zu finden: Poststr. 18

Das Haus an der Poststr. 18 ist in Wrisbergholzen als Enkelhaus bekannt. Es war vermutlich das Haus des Kotsassen Daniel Lehne, dessen Nachkomme freiherrlicher Jäger war und von 1753-1770 beim Grafen von Wrisbergholzen als Förster seinen Dienst tat.

Um 1900 bemalte der damalige Besitzer, der Dekorations- und akademische Kunstmaler Fritz Bolm, die Gefache des kleinen Fachwerkhauses. Vermutlich trug er damit zum Gesprächsstoff im Dorf bei, denn in das obere linke schrieb er den Satz „Wer will malen an de Straten, mot de Lüe kören laten.“

Schulhaus/DGH

Zu finden: Poststr. 3

Dem Enkelhaus schräg gegenüber steht noch heute die Schule von Wrisbergholzen,  gebaut 1911 und heute als Dorfgemeinschaftshaus genutzt.

Schon weit vor der staatlich verordneten Schulpflicht im Jahre 1769 wurden in Wrisbergholzen Kinder unterrichtet. Bereits 1648 ist von einem Lehrer namens Matthias Walter die Rede, der vermutlich auch als Kantor seinen Dienst im Dorf verrichtete. Nicht ohne Grund hieß die heute nicht mehr existierende Straße, an der die erste Schule im Jahre 1709 errichtet wurde, Kantorbrink. Nach 110 Jahren wurde dieses Gebäude abgerissen und durch einen neuen Bau ersetzt, den man wiederum vierzig Jahre später um einen Anbau für ein zweites Klassenzimmer erweiterte. 

Das dritte und noch heute stehende Schulhaus entstand wiederum genau an dieser Stelle.

Dessen Schulzimmer befanden sich im Erdgeschoss, außerdem Räume für die Lehrmittel und die seit 1884 zusammengetragenen Schulbibliothek, in den Obergeschossen Lehrerwohnungen. Der Schulhof war mit Spielgeräten ausgestattet und im Keller richtete man Bäder ein, die von den Dorfbewohnern genutzt werden konnten. In dieser Schule wurden bis 1975 die Schulkinder von Wrisbergholzen, Adenstedt, Grafelde und Sellenstedt unterrichtet.

Nach der Schulschließung vermietete man die Lehrerwohnungen unter und nutzt bis heute die ehemaligen Schulräume für Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft.

Die Bücher der Schulbibliothek wurden mit der Schließung der Schule komplett an die Schule in Sibbesse gegeben. Heute steht ein öffentlicher Bücherschrank mit einer Auswahl gespendeter Bücher am Eingang des DGH.

Arzthaus

Zu finden: Am Schlosspark 1

Direkter Nachbar der Schule war der Wrisbergholzener Arzt.

Einen praktizierenden Arzt soll es in Wrisbergholzen bereits 1829 gegeben haben, sicher belegt ist aber die Hausapotheke eines Doktors um 1850.

Das schmucke Haus Am Schlosspark 1 wurde 1896 von einem ihm nachfolgendem Kollegen gebaut. Da es auch von nachfolgenden Ärzten bis ins 21. Jh. genutzt und bewohnt wurde, nennen die Wrisbergholzener es bis heute das Arzthaus.

Ehemalige Schmiede

Zu finden: Am Schlosspark 19

Im Unterdorf in der Nähe der Fayence-Manufaktur lebte einer der Wrisbergholzener Schmiede. Seine Werkstatt lag direkt an der Straße. Die jetzigen Inhaber restaurierten die Gebäude vor Jahren, so dass sie heute zu den schönsten Häusern des Dorfes gehören. Im Rahmen der Renovierungsarbeiten stießen die Bagger auf einen alten, in der Erde liegenden Mühlstein. Diesen stifteten die Besitzer des Hauses der Dorfgemeinschaft als Gedenkstein zum 1000. Geburtstag Wrisbergholzens.

Marienstift

Zu finden: Kirchkamp 20

Nach Auflösung des Hospitals bauten die Grafen von Görtz-Wrisberg 1902 das Marienstift am Kirchkamp. Ebenso wie das Elisabeth-Hospital an der Moppenstraße diente es der Aufnahme kranker und gebrechlicher Gutsarbeiter. Heute wird es als Wohnhaus genutzt, ist in Wrisbergholzen aber noch immer als „Heim“ oder „Rote Villa“ bekannt.

Gut Wernershöhe

Zu finden: zwischen Wrisbergholzen und Alfeld

Auf der Anhöhe der Hügellandschaft Vorberge entstand unter den Grafen von Wrisberg 1670 ein Jagdschloss. Das spätere Vorwerk des Wrisbergholzener Gutes ist nach dem 1860 verstorbenen Graf Werner von Görtz-Wrisberg benannt. Er gründete hier 1820 einen Meierhof, von dem er selbst berichtete: „Während der Minorität meines Sohnes Luis schaffte ich zu Wrisbergholzen eine Meierei auf dem Berge daselbst, Wernershöhe genannt, um diese circa 300 Morgen Ackerland dabei in beste Kultur zu bringen.“ Zum Gut hinauf ließ der Graf eine Eschenallee anlegen.

1906 suchte ein Brand der Innenräume des Hauptgebäudes heim, das bis dahin als Jagdschloss genutzt wurde. Das Gebäude wurde wieder instandgesetzt und diente anschließend als Wohnhaus des Vorwerks. Darüber hinaus entstand auf der Wernershöhe eine Gaststätte mit Kaffeegarten, die über Jahrzehnte zum beliebten Ausflugsziel und Tanzlokal wurde.

Die noch erhalten gebliebenen Gebäude, ein polygonales Brunnenhaus und eine Längsdurchfahrtscheune, stehen heute unter Denkmalschutz.

Kurz vor dem 2. Weltkrieg errichteten die Nationalsozialisten auf dem Gelände des Gutes ein Motorsportheim und gründeten dem Gut gegenüberliegend eine Schule für das nationalsozialistische Kraftfahrtkorps, die während des Krieges von der Wehrmacht genutzt wurde. Die Flugzeuge lagen zwischen den Bäumen versteckt, das Schloss in Wrisbergholzen wurde beschlagnahmt und diente als Bildstelle der Luftwaffe.

Nach dem Krieg wurde das Schulgebäude auf der Wernershöhe als Jugendherberge genutzt, die man 1964 durch einen Anbau erweiterte. Die Jugendherberge wurde 1991 geschlossen, sechs Jahre später aber als „Kulturherberge Wernershöhe e.V.“ neu eröffnet. Seitdem finden dort kulturelle Veranstaltungen und Seminare mit Übernachtungsmöglichkeit statt. Über die Grenzen von Wrisbergholzen bekannt ist das jährlich im Sommer stattfindende „Sommerhopp“ zu dem Künstler und Gäste von weither anreisen.

Nähere Informationen zur Kulturherberge sind hier zu finden.


Spuren von historischen Produktionsstätten

Rudolf Johann von Wrisberg (1677-1764) legte nicht nur mit dem Bau des Barockschlosses und dem zum Schloss gehörenden landwirtschaftlichen Gut mit sechs großen Wirtschaftsgebäuden einen Grundstein für die Entwicklung von Wrisbergholzen, sondern ebenso mit der Gründung und dem Bau einer Fayence-Manufaktur im Küchengarten des Gutes im Ortskern und der Gründung einer Dampf-Ziegelei am Ortseingang. Wenn auch keiner dieser erwähnten Betriebe heute noch produziert und nur in Teilen existiert, so begann mit den Entscheidungen des Grafen, neue Wirtschaftszweige zu erschließen, eine neue Epoche für das kleine Dorf, die das Dorfbild  bis heute prägt.

Ausbau der Landwirtschaft und Gründung von Manufaktur und Ziegelei führten zum Zuzug von Arbeitskpäften und der Ansiedlung zahlreicher Handwerksbetriebe. Entlang der Straßen westlich des alten Ortskerns entstanden Wohnhäuser, in den von dort abzweigenden Straßen weitere Siedlungen. Ausbau und Befestigung der Straßen wurden vom Grafen in besonderem Maße gefördert. Insbesondere an der durch den Ort führenden Post- und Moppenstraße stehen noch heute Wohnhäuser unterschiedlicher Bau-Epochen, die den besonderen Reiz Wrisbergholzens bis heute mit bestimmen.

Fayence-Manufaktur

Zu finden: Am Schlosspark

Die einst bedeutende Fayence-Manufaktur im Ortskern drohte nach Einstellung der Produktion nach und nach zu verfallen, konnte aber durch die Gründung des Vereins zur Erhaltung von Baudenkmalen in Wrisbergholzen e.V. gerettet werden. Sie ist das einzig erhaltene vorindustrielle Fabrikgebäude Norddeutschlands, das zu Produktionszwecken konzipiert und errichtet wurde, und heute kultureller und touristischer Anziehungspunkt Wrisbergholzens.

Nähere Informationen hierzu findet man hier.

Ziegelei

Zu finden: Ziegeleistraße

An die ehemalige Dampf-Ziegelei, die 1949 die Produktion endgültig einstellte, erinnert heute nur der Straßenname. Von den Ziegelei-Gebäuden sind nur Fragmente in Form von altem Mauerwerk auf dem Gelände erhalten. Der hohe Schornstein der Ziegelei steht schon lange nicht mehr. Das damals zur Ziegelei gehörende Wohnhaus ist heute ein renoviertes Privathaus, das Gelände ist für die Öffentlichkeit daher nicht zugänglich.

Mühlen

Zu finden: Am Schlosspark 22 und Am Schlosspark gegenüber der Fayence-Manufaktur

Zum Gut Wrisbergholzen gehörten zwei Mühlen, deren Gebäude bis heute erhalten geblieben sind.

Eine Wassermühle aus dem Jahr 1738 liegt am östlichen Rand des Schlossparks. Der langgestreckte zweigeschossige Bau mit Halbwalmdach hat einen nach Süden angesetzten Gebäuderiegel. Hier war vermutlich das oberschlächtige Wasserrad angebracht, das durch das Wasser des Mühlenstauteiches angetrieben wurde.

Die Mühle sorgte für den funktionierenden Betrieb unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche auf dem Gut und steht heute unter Denkmalschutz.

Seit Jahren nutzt und bewohnt ein Kunsttischler die alte Wassermühle und kann einen Teil seiner Energieversorgung noch immer über die Wasserkraft der Mühlenteichs produzieren.

Das Gebäude einer kleinen Ölmühle, ebenfalls unter Denkmalschutz stehend,  liegt auf dem Gutsgelände gegenüber der Fayence-Manufaktur. Die Einrichtung und Ausstattung der Mühle sind nicht erhalten geblieben.